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REPORTER OHNE GRENZEN
 
Liebe Freund*innen der Pressefreiheit,
am kommenden Montag wird Maryna Zolatava 46 Jahre alt. Eigentlich ein Grund, um zu feiern und mit Freunden und Bekannten anzustoßen. Doch die Journalistin muss auf eine Party verzichten. Denn Maryna Zolatava sitzt in einem belarussischen Straflager. Ein Minsker Gericht verurteilte sie im März 2023 zu zwölf Jahren Haft. Die Medienschaffende habe im Internet Materialien verbreitet, die zum gewaltsamen Umsturz der Verfassungsordnung aufrufen, so der wenig glaubwürdige Schuldspruch. In Wirklichkeit wurde die Journalistin aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit ins Lager gesteckt. Denn Maryna Zolatava war Chefredakteurin des Nachrichtenportals tut.by, das unabhängig und kritisch über die brutale Niederschlagung der Massenproteste im Jahr 2020 durch Diktator Alexander Lukaschenko berichtete. Das inzwischen geschlossene Medium war das größte unabhängige Medienunternehmen in Belarus und die wichtigste Nachrichtenseite des Landes.

Damit Maryna Zolatava nicht in Vergessenheit gerät, haben wir vor zwei Monaten eine internationale Postkartenaktion gestartet. Menschen aus aller Welt schickten uns Karten, Briefe und Online-Nachrichten, um die belarussische Journalistin zu unterstützen.
Zu Maryna Zolatavas Geburtstag am 6. November wollen wir die Zuschriften nun an die belarussische Botschaft in Berlin überreichen und dort die Freilassung der Medienschaffenden fordern.

Maryna Zolatavas Fall steht exemplarisch für das harte Durchgreifen des belarussischen Regimes. Seit der Unterdrückung der Massenproteste im Jahr 2020 hat sich das ohnehin strikte Vorgehen gegen Medien und Medienschaffende drastisch verschärft. Mittlerweile sind nahezu alle unabhängigen Medien im Land blockiert und aufgelöst,
38 Journalistinnen und Journalisten sitzen im Gefängnis, etwa 500 Medienschaffende flohen ins Ausland. Die Behörden missbrauchen Anti-Terror-Gesetze, um ganze Redaktionen zu zerschlagen. Schon das Abonnement eines als extremistisch eingestuften Telegram-Kanals reicht aus, um festgenommen und verurteilt zu werden.

Die drakonische Haftstrafe gegen Maryna Zolatava zeigt, dass belarussische Medienschaffende dringend internationale Unterstützung benötigen.
Schließen Sie sich deshalb unserer Aktion an und kommen Sie am Montag, dem 6. November, um 11 Uhr zur belarussischen Botschaft am Treptower Park 32 in Berlin. Zeigen wir gemeinsam Solidarität mit Maryna und fordern ihre Freilassung! Die belarussischen Behörden müssen verstehen: Es ist vollkommen inakzeptabel, Medienschaffende mit Haftstrafen zum Schweigen zu bringen!

Vielen Dank!

Herzlich,
Birger Schütz
Pressereferent für Osteuropa und Zentralasien
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Georg Schlitte
Mitglied Reporter ohne Grenzen
03.11.2023
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Liebe Freund*innen der Pressefreiheit,
die vergangenen zwei Wochen waren für Medienschaffende in Israel und den Palästinensischen Gebieten eine Zeit des Schreckens. Im Gazastreifen und im Libanon wurden zehn Journalisten getötet. Insgesamt fielen noch mehr Medienschaffende dem blutigen Konflikt zum Opfer, auch in Israel. Aber diese zehn Menschen starben in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit, bei der Berichterstattung über israelische Luftangriffe in Gaza und im Süden des Libanon. Acht starben direkt durch das Bombardement; zwei wurden mutmaßlich von israelischen Sicherheitskräften erschossen, als sie über den Beginn der militärischen Reaktion auf die Terrorattacken der Hamas berichteten.
Jedes Einzelschicksal, das hinter diesen Zahlen steht, macht uns tief betroffen, und leider steigen die Zahlen weiter an. In Zeiten des Krieges, in denen die Wahrheit zuerst stirbt, ist unabhängiger Journalismus so wichtig wie in kaum einer anderen Situation. Aber wer sich als Journalist oder Reporterin ein Bild der Lage machen will, begibt sich nahezu unausweichlich in Lebensgefahr.

Wir müssen alles dafür tun, dass die Liste der Getöteten nicht noch länger wird. Wir rufen deshalb alle Parteien zur Besonnenheit und Mäßigung auf – die bewaffneten palästinensischen Terrorgruppen ebenso wie die israelischen Streitkräfte. Militäraktionen, die den Tod von Zivilist*innen als Kollateralschäden in Kauf nehmen, müssen sofort aufhören.

Auch in Deutschland beobachten wir eine Zunahme von Gewalt und Diffamierungen gegenüber den Medien. Auf den propalästinensischen, teils antisemitischen Demonstrationen wurden zuletzt vermehrt Journalist*innen angegriffen.

Der Grad der Erregung und der Grad an Desinformation sind in diesen Tagen schwindelerregend hoch. Wir brauchen dringend mehr unabhängigen Journalismus, um dem etwas entgegenzusetzen. Deshalb schützen und unterstützen wir bei Reporter ohne Grenzen Medienschaffende weltweit, und dafür brauchen wir auch Sie: Mit Ihrer Spende oder Mitgliedschaft helfen Sie uns im Kampf für die Pressefreiheit.

Herzlich,
Christopher Resch
Pressereferent
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Georg Schlitte
Mitglied Reporter ohne Grenzen
20.10.2023
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Liebe Freundinnen und Freunde der Pressefreiheit, 

am 3. Mai, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, erscheint unser neuer Bildband „Fotos für die Pressefreiheit 2024“. Diesen möchten wir Ihnen gerne persönlich vorstellen: Mit dem sudanesischen Fotografen Ala Kheir und dem Friedens- und Konfliktforscher Gerrit Kurtz diskutiere ich am Abend des 3. Mai im Studio des Berliner Maxim Gorki Theater über die Lage der Pressefreiheit im Sudan. Dort herrscht ein fast schon vergessener Krieg.

Seit dem Ausbruch der Kampfhandlungen im April 2023 sind rund 8,5 Millionen Menschen auf der FluchtDie Hauptstadt Khartum ist weitestgehend zerstört und verlassen. Zwei bewaffnete Fraktionen kämpfen erbittert um die Hauptstadt, ohne Rücksicht auf Land und Leute. Journalisten, die es noch wagen, unabhängig zu berichten, leben in ständiger Angst um ihr Leben.

Ala Kheir war einer der wenigen Fotojournalisten, der die Geschehnisse vor Ort dokumentierte, bis er selbst ins Ausland fliehen musste. „Ich habe schon viele schreckliche Ereignisse fotografiert“, sagt er. „Doch jetzt, da ich selbst zum Flüchtling geworden bin, berühren mich viele dieser Geschichten noch viel mehr.“ Wir zeigen einige ausgewählte Fotos von Ala Kheir in der diesjährigen Ausgabe von „Fotos für die Pressefreiheit“. Die Bilder von mehr als 20 weiteren Fotografinnen und Fotografen beleuchten weitere wichtige Geschehnisse  des Jahres 2023.

Ich würde mich sehr freuen, Sie am 3. Mai um 19 Uhr im Studio des Berliner Gorki Theater begrüßen zu dürfen. Hier können Sie Tickets für die Veranstaltung erwerben.

Ab 4. Mai zeigt das Zentrum für verfolgte Künste in Solingen die Ausstellung Keine Freiheit ohne Pressefreiheit. 30 Jahre Reporter ohne Grenzen in Deutschland“ mit Arbeiten von sechs internationalen Fotojournalistinnen und -journalisten, die aus Myanmar, Belarus, Kolumbien, China, Ruanda und Ägypten berichtet haben. Barbara Stauss, die Fotoredakteurin und Projektleiterin unseres Fotobuchs, hat die Ausstellung kuratiert, die bis zum zum 8. September zu sehen ist. Ich freue mich, wenn Sie persönlich bei der Eröffnung in Solingen dabei sind.

Ab sofort können Sie das Fotobuch 2024 vorbestellen. Mit dem Kauf unterstützen Sie unsere Menschenrechtsarbeit für verfolgte Journalistinnen und Journalisten weltweit. Übrigens: Unsere Crowdfunding-Kampagne zur Finanzierung der Druckkosten des Fotobuchs läuft noch ein paar Tage – Wir freuen uns über Ihre Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen
Portrait Gemma Pörzgen
Unterschrift Gemma Pörzgen

Gemma Pörzgen
RSF-Vorstandsmitglied und Chefredakteurin des Fotobuchs

Zugeschickte + geschriebene Beiträge ins Netz gestellt von: Georg Hans Schlitte

Kurzgeschichten geschrieben: Kurt Meran von Meranien

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