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 Eisenbahn
 
         Das EISENBAHNGELÄNDE IST NOCH NIE WIRKLICH SICHER GEWESEN

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Unfälle an/auf Bahnübergängen

Ich lese Berichte über Bahnbetriebsunfälle mit Personenschäden, mit Interesse.

Als ehemals leitender Eisenbahner (Reichsbahn-Rat / Hauptgruppenltr. Betrieb im Netzbereich der DB), habe ich viele Unfälle im Bereich von unbeschrankten Bahnübergängen und Halbschrankenanlagen erlebt und untersucht. Die Naivität der verunfallten, ist fast immer beispiellos gewesen. Solche Aussagen von Autofahrern, wie: „Der Lokführer hat mich doch kommen sehen! Wieso hat er nicht gehalten?“ Waren die Regel. Und es ist für mich stets entsetzlich gewesen, einen schwerst-verletzten zu beruhigen und nicht einschlafen zu lassen, obwohl mir bewusst war, dass er unmöglich überleben konnte.(Ich bin med.-techn. ausgebildet).

Die Frage: „Muss ich sterben?“ Setzte mir besonders zu. Überlebte der Verunfallte und lag im Krankenhaus, besuchte ich ihn/sie anfangs. Nachdem ich mehrmals beschimpft worden war, von wegen, falsche Hoffnungen geweckt und Schuldfrage, stellte ich meine Besuche ein.

Die Verunfallten fühlten sich immer, als Opfer, nie als Täter!

Und wie sich herumstehende Reisende und Andere bei einem Unfall mit Personenschaden aufführten, schreibe ich hier lieber nicht!

Oft sind die Lokomotivführer für die Weiterfahrt nach dem Unfall, dienstuntauglich gewesen und der Personalaustausch dauerte Stunden. Und bevor verunfallte untersucht und mit Krankenwagen weg waren, rührte sich nichts. Der Letzte, der sich von der Unfallstelle entfernte, war der Leiter der Unfallstelle - ICH. Falls keine Bahnschäden eingetreten waren. Dann kam der telefonische Zwischenbericht und der schriftliche Bericht an das Reichsbahnamt und die Reichsbahndirektion. Dazu mündliche und schriftliche Auswertungen. Darüber habe ich schon geschrieben. Zum Beispiel, als ein Kind aus einem fahrenden Personenzug fiel und starb.

Das meiste Aufsehen erregte die Gemüter, als ich einmal untersucht hatte, wie es möglich gewesen ist, dass ein Schnellzug von Leipzig Hauptbahnhof nach Halle (S) Hauptbahnhof, auf 40 Km Bahnstrecke 40 Minuten Verspätung einfahren konnte!

Was vorkam! Ein hoher Eisenbahnfunktionär, sagte bei Verspätungen, oder wenn die Frage im Raum stand, wer hat Vorfahrt - Güterzug oder Schnellzug - (wörtlich!): Die Reisenden haben bezahlt! Sie können warten!

Kurt Meran von Meranien

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Beiträge : Georg Hans Schlitte / Kurzgeschichten: Kurt Meran von Meranien

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